Dieser Ratgeber kann Ihnen helfen, markenunabhängig der Ursache von Störungen an Luftentfeuchtern auf die Spur zu kommen. Anhand der Beispielbilder im Anschluss sehen Sie, wie ein Kondensationstrockner im Inneren aufgebaut ist sowie ein paar typische Schadenbilder mit kleinerer oder grösserer Ursache. Wir kennen uns aus und können Ihnen oftmals bereits telefonisch weiterhelfen.
Das Innenleben eines Luftentfeuchters auf Kondensationsbasis:
Reihenfolge von links: Verdampfer (Kühlelement) mit seitlich angeklemmtem Defrost-Fühler, welcher den Vereisungsgrad des Verdampfersmisst und bei Bedarf die automatische Selbstabtauung einleitet.
Rechts hinter dem Kühlelement befindet sich Kondensator (warmer Kreislauf). Darunter befindet sich die Tropfwanne, welche das entzogene Kondenswasser auffängt und in den Eimer leitet.
Vereister Verdampfer nach Einsatz in zu kalter Umgebung. Die komplette Enteisung dauert bis 24 Stunden in temperierter Umgebung.
Verstopfte Tropfwanne: Flausen verstopfen das Ausguss-Loch, so dass sich das Wasser in der Wanne staut und überläuft. Hier wurde das Gerät ohne Luftfilter betrieben.
Luftentfeuchter mit beginnendem Kühlmittelverlust. Das Kühlmittel reicht nicht mehr, um den gesamten Verdampfer zu kühlen und gefriert im unteren Bereich. Oben bleiben die Kupferrohre warm. Der Kompressor wird sehr warm.
Gerät entfeuchtet gar nicht:
Möglichkeiten:
Wenn der Ventilator nicht läuft
(Luftausblas am Gerät nicht spürbar):
Hygrostatrad ist auf einen höheren Zielfeuchtewert eingestellt -> Gerät macht Pause. Abhilfe: Hygrostatrad weiter nach rechts drehen (Zielfeuchte tiefer legen).
Wenn Ventilator + Kompressor laufen (Kompressor: Vibration des Gehäuses im unteren Teil des Gerätes spürbar, setzt bei einigen Geräten bis 5 Minuten zeitverzögert ein): Luftfeuchtigkeit
ist unter 40% r.F. so dass kaum mehr Feuchtigkeit in der Luft liegt
-> Gerät einen halben Tag im Badezimmer aufstellen (dort sollte immer genügend Luftfeuchte für einen Test vorhanden sein).
Wenn dieser Test nicht erfolgreich: wahrscheinlich Kühlmittelverlust -> Verkaufsstelle kontaktieren, bei kleineren Geräten in der Regel Totalschaden
Ventilator läuft, Kompressor läuft nicht:
Defekte Steuerung. Markenunabhängig das häufigste Problem bei Luftentfeuchtern vor allem in der Kategorie der Haushaltgeräte -> Austausch der Steuerung, kleineres Problem. Bei der Auswahl
unseres Sortiments haben wir Wert auf kostengünstige Ersatzteile gelegt. Die Kosten für eine Ersatzsteuerung liegt zwischen 0.- und Fr. 80.- je nach Gerät. Im Vergleich: die Preise bei anderen
(bekannten) Herstellern für eine Ersatzsteuerung betragen je nach Modell bis Fr. 280.-, bei Grossverteilern sind Ersatzsteuerungen oft schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr erhältlich.
Gerät entfeuchtet nur wenig:
Ventilator läuft nicht, Kompressor läuft:
Bei neueren Geräten Defekt der Ventilation, meist durch Transportschaden während sehr kalter Tage. Bei älteren Geräten Materialermüdung oder starke Verschmutzung des Ventilators, so dass Motor zu
wenig Kraft hat, das Ventilationsrad in Bewegung zu bringen.
-> Austausch der Ventilation im Falle eines Defekts (Kosten ca. Fr. 100.-), Reinigung bei starker Verschmutzung meist möglich. Gerät auf jeden Fall sofort ausschalten
(überhitzungsgefahr).
Ventilator + Kompressor läuft:
Luftfeuchtigkeit ist unter 40% r.F. -> Gerät einen halben Tag im Badezimmer aufstellen (dort sollte immer genügend Luftfeuchte für einen Test vorhanden sein)
Wenn die Entfeuchtungsleistung deutlich tiefer ist, als auf der Leistungstabelle aufgeführt, ist ein beginnender oder fortgeschrittener Kühlmittelverlust wahrscheinlich. Die Entfeuchtungsleistung
wird durch entweichendes Kühlmittel (ungefährlich) immer schwächer, weil die Abkühlung der Luft während dem Durchlauf durch das Gerät immer geringer wird. Fehlt das Kühlmittel ganz, wird die
Raumluft ohne jegliche Entfeuchtung durch das Gerät gezogen. Ein Anzeichen von Kühlmittelverlust ist auch eine übermässige Erwärmung des Kompressors und/oder ein leicht öliges Geschmier im
Kondenswassereimer. Erste Anzeichen sind oft auch Vereisungen im unteren Bereich des Kühlaggregates (siehe Bild rechts).
-> bei günstigen Geräten mit Lamellenverdampfer (Kühlelement) in der Regel Totalschaden, bei Rohrverdampfern meist reparierbar (Kosten ca. Fr. 250.-). Kontaktieren Sie die
Verkaufsstelle.
Weitere Möglichkeiten:
In der kalten Jahreszeit kann beim Einsatz in zu kalter Umgebung auch eine Vereisung der Kühllamellen der Grund für schlechte Entfeuchtung sein. Durch das gebildete Eis wird der Luftdurchzug
gehemmt oder ganz blockiert, was eine schlechte Entfeuchtungsleistung bewirkt. Bei abgenommenem Luftfilter sieht man in der Regel direkt an den Verdampfer, wo allfällige übermässige Vereisung
sichtbar ist. Anzeichen für eine kürzliche Vereisung ist auch Wasser, welches während Abtauvorgang neben den Eimer läuft, anstatt in diesem gesammelt wird.
Physikalisch bedingt nimmt bei jedem Luftentfeuchter die Entfeuchtungsleistung bei tieferen Temperaturen und auch bei tieferen Luftfeuchtewerten ab.
Starke Verschmutzung der Kühllamellen beim Lufteinzug (bei abgenommendem Luftfilter von Auge erkennbar). Dadurch wird der Luftdurchzug gehemmt oder ganz blockiert. Durch Aufschrauben des Gerätes
besteht freier Zugang zu den zu reinigenden Teilen. öffnen Sie ein Gerät nur dann selbst, wenn Sie über etwas handwerkliches Geschick verfügen und ziehen Sie vorgängig auf jeden Fall den
Netzstecker. Bei Beschädigung des Gerätes während der Selbstreinigung erlischt der Garantieanspruch. Im Zweifelsfall bringen Sie das Gerät besser zur Verkaufsstelle.
Verschmutzter Filter beim Lufteinzug hemmt den Luftdurchzug und vermindert dadurch die Entfeuchtungsleistung.
-> Filter reinigen
Lautes Geräusch
Möglichkeiten:
Fremdkörper steckt in der Ventilation oder Ventilation defekt, in der Regel infolge Transportschaden, meist während sehr kalter Jahreszeit (durch die Kälte werden Plastikbestandteile schneller
brüchig/schlaganfällig).
-> Ventilation kann ersetzt werden
Kupferleitung zu nahe am Gehäuse
Einige Kupferleitungen im Gerät sind handgebogen und berühren in seltenen Fällen die Gehäusewand. Dadurch schwingt das Gehäuse mit. Das Geräusch wird in diesem Fall vor allem dann lauter, wenn
der Kompressor/Kühlbetrieb läuft. Durch etwas Druck von oben oder seitlich auf das Gehäuse verändert sich Art oder Lautstärke in der Regel.
-> Abhilfe: Kupfer ist sehr weich und biegsam, so dass der Verlauf der betreffenden Leitung mit wenigen Handgriffen korrigiert werden kann. Kontaktieren Sie in diesem Fall die
Verkaufsstelle.
Wichtig: zu starke Verformung der Kupferleitung kann zu Kühlmittelverlust führen. Wird die Kupferleitung zu stark geknickt, ist sie irreversibel undurchlässig (=Totalschaden).
Vereisung
Beim Einsatz in zu kalter Umgebung kann sich im Geräteinnern Eis bilden, welches bis an die Ventilation wachsen kann. Dadurch reibt das Ventilationsrad am Eis.
-> Gerät von Netz nehmen und in einer wärmeren Umgebung komplett abtauen lassen (kann bis 24 Stunden dauern). Oft läuft während dieser Abtauung Schmelzwasser auch neben dem Eimer auf den
Raumboden oder auf den Geräteboden. Kippen Sie nach vollständiger Enteisung das Gerät in diesem Fall leicht über eine Ecke, bis kein Wasser mehr nachtropft. Warten Sie bis das Gerät komplett
getrocknet ist, bevor sie es wieder an den Strom anschliessen. Der Betrieb sollte anschliessend wieder einwandfrei funktionieren.
Wasser läuft aus dem Gerät
Fast immer ein mechanisches Problem, z.B. Verschmutzung, Vereisung, Fehler beim Schlauchanschluss oder Tropfwasser beim Entleeren des Eimers während dem Betrieb.
Möglichkeiten:
Gerät steht nicht gerade, dadurch überläuft die Tropfschale im Innern des Gerätes
-> Gerät auf ebenen Untergrund stellen
Restwasser, welches sich während dem Entfeuchtungsbetrieb in den Kühllamellen gesammelt hat, tropft beim Eimerleeren durch Geräteerschütterung nach. Dies ist oft dann der Fall, wenn der Eimer
noch nicht ganz voll ist, d.h. während dem Betrieb geleert wird.
Verschmutzung am Ausgussloch der Tropfschale zum Eimer. Dadurch staut sich das Wasser in der Tropfschale bis diese überläuft. Vor allem in staubhaltiger Umgebung und bei der Wäschetrocknung
bekannt. Loch kann meist ohne öffnen des Gerätes mit Pinzette oder Pfeiffenputzer gereinigt werden. Wichtig: achten Sie bei allen Geräten darauf, dass der Staubfilter beim Lufteinzug eingesetzt
ist. In Umgebungen mit grösserer Verschmutzung kann der Reinigungsgrad des Filters erhöht werden, in dem ein noch dichteres Filternetz auf den bestehenden Filter angebracht wird. Die Filter
regelmässig reinigen, sobald sie verschmutzt sind. Dadurch bleibt auch die Entfeuchtungsleistung konstant.
Vereisung: Nach übermässiger Vereisung kann während der Abtauung Schmelzwasser auch neben dem Eimer auf den Raumboden oder auf den Geräteboden tropfen.
-> Gerät von Netz nehmen und in einer wärmeren Umgebung komplett abtauen lassen (kann bis 24 Stunden dauern). Kippen Sie das Gerät nach vollständiger Enteisung in diesem Fall leicht über eine
Ecke, bis kein Wasser mehr nachtropft. Warten Sie bis das Gerät komplett getrocknet ist, bevor sie es wieder an den Strom anschliessen. Der Betrieb sollte anschliessend wieder einwandfrei
funktionieren.
Bei direktem Schlauchanschluss:
Zuwenig Gefälle im Ablaufschlauch, über Hindernisse gezogener, geknickter oder zu langer Ablaufschlauch, so dass sich das Wasser zurück in die Wanne staut und im Geräteinnern überläuft. Auf
Baustellen oft auch dann, wenn der Schlauch zu tief in den Ablauf gesteckt ist und sich dadurch ein Rückstau bildet. -> Schlauch flach auf den Boden verlegen oder Gerät erhöht aufstellen
In zu kalter Umgebung: Vereisung des Ablaufschlauches oder Eisbildung in der Auffangwanne.
Sehr selten: mechanische Bruchstelle an der Auffangschale
-> Tropfschale ersetzen